Missale des Wilhelm von Raron
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Tod und Wiederauferstehung
Im Spätmittelalter wurden Bischöfe und Äbte zu bedeutenden Auftraggebern von geistlichen Handschriften. Zur Ausführung dieser Aufträge wandten sie sich nicht mehr an klösterliche Schreibstuben, sondern an weltliche Werkstätten in den Städten. Auch Wilhelm von Raron, Fürstbischof von Sitten (1437–1451), gab dieses Missale bei einem anonym gebliebenen Künstler aus Basel in Auftrag, der später weitere Werke für ihn schuf.
Das Messbuch war für den Altar der Visitation der Kirche Notre-Dame de Valère in Sitten bestimmt. In seinem Kalender enthält es eine Auswahl an spezifischen Feiertagen für diese Diözese, und am Ende der Handschrift erfährt man die genauen Umstände seiner Entstehung sowie den Namen des Schreibers, nicht aber des Buchmalers. Der Schreiber war Priester und hiess Johannes Thieboudi. Er stellte das Messbuch 1439 fertig. Dessen Grösse von 35.5 × 26 Zentimetern repräsentiert auch den Reichtum seines Auftraggebers.