Brevier des Jost von Silenen, 15. Jahrhundert (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, LM 4624.1, fol. 8v/9r)

Brevier des Jost von Silenen, 15. Jahrhundert (Schweizerisches Nationalmuseum, Zürich, LM 4624.1, fol. 8v/9r)

Tauchen Sie in das Brevier des Jost von Silenen ein, blättern und zoomen Sie virtuell durch die gesamte Handschrift.

Brevier des Jost von Silenen digitalisiert (e-codices)

Applaus für einen Bischof

Jost von Silenen war Bischof von Sitten und kunstliebhabender Renaissancefürst zugleich. Im Jahr 1493 gab er dieses prächtige Brevier in Auftrag. Das Gebetbuch bestand aus zwei Bänden, war für den Privatgebrauch des Bischofs bestimmt und diente auch der Selbstverherrlichung, was mehrere Abbildungen seines Wappens und seiner Bischofsinsignien bezeugen.

Im Spätmittelalter fanden die Zentralperspektive und naturalistische Darstellungsweisen Eingang in die Buchmalerei. Diese malerischen Errungenschaften findet man auch in diesem Brevier: Seine Bordüren zieren erkennbare Pflanzen, etwa Veilchen, Erdbeeren, Kürbisse und Erbsenschoten und das heilige Geschehen auf den Miniaturen findet in einem dreidimensionalen Raum statt, in den man wie durch ein Fenster hineinsieht. Diese Darstellungsweise suggeriert Realität und macht den Bischof zum Zeugen oder gar Mitinvolvierten? Aber urteilen Sie selbst.


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