Jahrzeitbücher als Geschichtsquellen
Jahrzeitbücher verzeichnen die Gedenktage von Heiligen und Wohltätern einer Kirche. Diese Bücher in Kalenderform bilden die Grundlage für die Verwaltung von Stiftungen, weil bei den Einträgen der verstorbenen Wohltäter auch die Art der Stiftung und der genaue Ablauf von Mess- und Gebetsverpflichtungen vermerkt ist. Dass Privatpersonen nicht mehr unbedingt einem Kloster stifteten, sondern lokalen Kirchen, zeugt vom wachsenden Selbstverständnis und zunehmender Selbstverwaltung der Gemeinden.
Mittelalterliche Pfarreien besassen oft nicht mehr als eine Bibel, ein Messbuch und ab dem 15. Jahrhundert ein Jahrzeitbuch. Deshalb werden in Jahrzeitbüchern auch weitere erinnerungswürdige Informationen des Ortes festgehalten. Dazu gehören etwa Zeiten grosser Trockenheit oder grossen Regens, was Jahrzeitbücher für Klimaforscher interessant macht.