Recherche im Stiftsarchiv
Die Bestände des Stiftsarchivs St.Gallen werden in vier verschiedene Abteilungen unterteilt: das Urkunden-, das Akten-, das Buch- und das Karten- und Planarchiv. In diesen liegen über 20'000 Urkunden, unzähligen Aktenstücke, 2'500 Handschriften, Druckwerke sowie Karten und Pläne. Das rund 500 Bände umfassende Lehensarchiv bietet zudem eine wichtige Grundlage für genealogische Forschungen sowie die Untersuchung von Orts- und Flurnamen.
Als zweiten Hauptbestand verwaltet das Stiftsarchiv die Bestände (Archiv und Bibliothek) der um 750 gegründeten und 1838 aufgehobenen Abtei Pfäfers. Aus der im 17. Jahrhundert durch einen Brand dezimierten Bibliothek sind heute noch 26 zum Teil frühmittelalterliche Handschriften erhalten. Zum Archiv hingegen gehören der berühmte «Liber Viventium» (Buch der Lebenden) und der spätottonische «Liber Aureus» (Goldenes Buch). Sie enthalten neben den Evangelientexten auch eine Fülle von historischen Zeugnissen, u.a. auch rechtlicher Art, zur Pfäferser Klostergeschichte.
Daneben verwaltet das Stiftsarchiv St.Gallen noch weitere Bestände und Deposita. Diese umfassen die Archivalien des Benediktinerinnenklosters St. Wiborada in St. Georgen, das Familienarchiv von Thurn-Valsassina sowie die noch erhaltenen Dokumente des adligen Damenstifts Schänis. Als Depositum der Katholischen Administration liegt im Stiftsarchiv auch der Nachlass des letzten St.Galler Abts Pankraz Vorster (1796-1805, t1829) mit dessen Tagebuch und einer umfangreichen Brief- und Aktensammlung. Weitere Nachlässe sind diejenigen der Stiftsarchivare des 19. und 20. Jahrhunderts. Daneben gibt es Spezialbestände wie denjenigen des Genealogen Paul Zuber, Wil oder die wissenschaftlichen Exzerpte von Hans Bösch, Schaffhausen.